Liebe Andrea, bitte stelle dich kurz vor.
Sehr gern! Mein Name ist Andrea Windolph. Ich bin als Autorin und Projektmanagement-Trainerin tätig und konzipiere mit Vorliebe interaktive Lerninhalte. In meiner gesamten beruflichen Laufbahn habe ich eine große Menge von Projekten erlebt. Die überwältigende Mehrheit lief chaotisch, unkoordiniert, stressig für alle Beteiligten. Das war der Startschuss für „Projekte leicht gemacht“!
Du betreibt einen Blog, um Projektmanagement leicht verständlich zugänglich zu machen. Was ist deine Motivation dahinter?
Die Antwort steckt im Grunde schon in der Frage: „Leicht verständlich zugänglich“ lauten die Zauberworte. In meinen eigenen Projekten habe ich immer wieder festgestellt, wie wenig Grundwissen vorhanden ist und wie schwer es Praktikern gemacht wird, dieses Wissen aufzubauen. Wer hat schon Zeit und Lust, sich zusätzlich zum hektischen Alltag mit dicken Wälzern und trockener Lektüre auseinanderzusetzen? Das muss doch besser gehen!
Mein Wunsch: Jeder soll die Möglichkeit haben, die vielen simplen Tricks und Kniffe kennenzulernen und in eigenen Projekten anzuwenden – genau dafür gibt es „Projekte leicht gemacht“.
Mit welchem Projektmanagement-Klischee möchtest du mit deinem Blog aufräumen?
Projektmanagement = staubtrocken und bürokratisch? Nicht unbedingt! Für viele ist PM unnötiger Zusatzaufwand, der von den inhaltlichen Problemen ablenkt. Zugegeben: In schlecht aufgesetzten Projekten kann dies sogar der Fall sein – wie schade!
Ich sehe Projektmanagement als eine wertvolle Werkzeugsammlung, um sich die eigene Arbeit zu erleichtern. Sehr gern präsentiere ich smarte Methoden und erläutere, wie diese mehr Sicherheit und Effektivität in den Projektalltag bringen. Denn nur so ist Projektmanagement sinnvoll: pragmatisch und zielgerichtet. Projektmanagement sollte niemals Selbstzweck sein, sondern immer zu einem gelungenen Ergebnis sowie zufriedenen Kunden und Teams führen.
Wo nimmst du Unterschiede in der Projektarbeit zwischen Frauen und Männern wahr?
Ohne alle über einen Kamm scheren zu wollen, erlebe ich eine Sache deutlich: Viele Frauen trauen sich weniger, sind leiser, kontrollieren häufiger, bevor sie etwas präsentieren. In unseren PM-Ausbildungen arbeiten Frauen sehr häufig fleißiger, genauer und neigen dazu, eher einen Tick zu viel als zu wenig zu erledigen.
Wie erklärst du dir diese?
Frauen haben die gleichen Chancen auf Karriere und Erfolg wie Männer – daran glaube ich fest. In meiner Erfahrung liegen die Unterschiede in der häufig vorsichtigen Persönlichkeit vieler Frauen. Das „Good Girl Syndrom“ mag dabei eine erhebliche Rolle spielen: In unserem Gesellschaftsbild verbinden wir Frauen eher mit Adjektiven wie „mitfühlend“ oder „warmherzig“, während Projektmanager vermutlich eher als unabhängig und entscheidungsstark beschrieben werden. Tief in unsere Rollen eingebrannten Gedanken- und Verhaltensmuster lassen sich nicht einfach ausknipsen, nur weil Frau plötzlich ein Projekt leitet.
Ich bin der festen Überzeugung: Wer will, der kann! Das heißt konkret: Wer als Frau erfolgreiche Projekte managen möchte, bekommt das auch hin. Was braucht es? Mut und den Willen, die Komfortzone auch mal zu verlassen. Eben so wichtig sind eine gehörige Portion Wissen und Kompetenz, die besonders Frauen oft als Basis benötigen, um für die eigenen Wünsche einzustehen.
Wie kannst du mit deinem Blog beitragen, diese Unterschiede anzugehen?
Ich setze an dem letztgenannten Punkt an: Kompetenz, Wissen, Motivation. Ich kann niemandem dabei helfen, „Nein“ zu sagen, Ressourcen einzufordern oder schlagfertig in Diskussionen zu reagieren. Doch ich weiß aus eigener Erfahrung: Je sicherere ich mich auf meinem Gebiet fühle, desto stärker strahle ich das nach außen aus. Genau das möchte ich anderen mitgeben, pragmatisch und leicht verständlich.
Was möchtest du Frauen im Projektmanagement mit auf den Weg geben?
Baut Kompetenz auf und nutzt eure Stärken! Empathie, Genauigkeit, Fleiß: Das sind optimale Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Projektleiterin. Wer sich zudem kompetent auf seinem Gebiet fühlt, kann mit genügend Selbstvertrauen und Gelassenheit in jedes Projekt gehen.
Ein neues Projekt fühlt sich unheimlich an? Mag sein – was für eine schöne Herausforderung! Das richtige Mindset spielt eine enorm wichtige Rolle auf dem Weg zu Erfolg. Go for it – du kannst das!